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genauesten astronomischen Observationen gegründete Charte beigefügt hat. Die durch die Ermordung eines Theils der La Perousesche Expeditionsmannschaft bekannten Bewohner hält Hr. v. K. auch nach dem, was ihm von den Einwohnern von Maouna zu Gesicht kam, für das roheste und wildeste Volk der Südsee, doch schienen die Bewohner von Olajava eine Ausnahme zu machen, von denen der Reisende Schweine und andere Lebensmittel ruhig eintauschen konnte. Die Schilderung des Aufenthaltes daselbst ist angenehin zu lesen, wird aber noch übertroffen durch VIII. die Inselkette Radack, wohin Hr. v. K., nach. dem er am 22. April den Aequator in der Länge von 179° 43′ durchschnitten hatte, am 28. April gelangte. Wie sich die Leser aus der ersten Beschreibung der Reise erinnern, welche Hr. v. K. in dem Schiffe Rurik machte, so entdeckte er 1816 diese Inselkette, hielt sich mehrere Wochen unter den gutmüthigen Naturkindern auf, liefs ihnen Anpflanzungen, Hausthiere und nützliche Geräthschaften zurück und erweckte zugleich durch wohlwollende Behandlung die Dankbarkeit derselben. In diesem Capitel schildert er nun auf eine anziehende Weise, das Wiedersehen auf der Insel Otdia, wo sein Ruf Totabu Aidarah (Kotzebue Freund), Wiederholung des wohlbekannten Namens, unter fröhligen Gebehrden Tanz und Gesang veranlafsten; bald fanden sich Lagediak und Rarik (der bei dem vorigen Aufenthalte mit Hrn. v. Kotzebue die Namen getauscht hatte)ein und die Erinnerungen und Erkundigungen wurden laut. (Kadu, der Hrn. v. K. eine Strecke auf dem Rurick begleitet hatte und von ihm besonders beschenkt und zum Aufseher der Anpflanzungen und Thiere bestellt worden war, lebte nicht mehr auf Otdia, sondern auf der Inselgruppe Aur, dessen Oberhaupt Lamari bald nach Abreise des Rurick's mit seiner Flotte gekommen war und Pflanzen, Thiere und Geräthschaften sammt allem Eisen, kurz alles von Hrn. v. K. Zurückgelassene, gewaltsam weggeführt und nach Aur gebracht hatte. Kadu, welcher die Hälfte seiner Schätze dem Lamari freiwillig übergeben hatte, war im Besitz der andern Hälfte geblieben und zum Tamon elip (grofsen Befehlshaber) erhoben worden). Am 6. Mai verliefs Hr. v. K. Otdia, besuchte am folgenden Tage die Gruppe Ligiep, deren Nordwestspitze zu 10° 3′ 40 nördl

Breite und 190° 58′ 3′′ Länge bestimmt wird.

Das Capitel über die Radackinseln zeigt Hrn. v. K. in einem schönen Lichte und muss in dem Werke selbst nachgelesen werden. (Beschlufs folgt.)

VERMISCHTE

NACHRICHTEN.

34.

Geistlichkeit in Frankreich 1828.

Nach dem Almanach du Clergé zählt man 5 Cardinäle, 20 Pairs von Frankreich, I Minister mit Departement, 4 Mitglieder des Königl. Geheimen Raths, 14 Erzbischöfe, 66 Bischöfe, 5 Grosskreuze des heil. Geistordens, 468 Generalvicare, 684 Titular-Canonici, 1,788 Honorar Canonici, 3,083 Pfarrer (curés), 22,475 Helfer (desservans), 5,765 Vicare, 439 Capläne, 839 Almoseniere, 1,976 ordinirte u Kanzel und Beichtstuhl autoris rte Priester, 1,044 bei Seminarien angestellte Priester

Die ganze Zahl der Priester im Dienst ist 36,649. (Da die Bischöfe 52,457 für nöthig erklärt haben (wo auf 550 Seelen ein Priester käme), so fehlen an der verlangten Zahl noch 15,800.)

Man rechnet 13,493 angestellte Priester über 60 Jahr und 2,328 durch Alter und Hinfälligkeit untaugliche. Im Jahr 1827 waren 1,149 gestorben. Ordinationen hatten stattgehabt:

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Die Zahl der geistl. Zöglinge war 44,224, nämlich: 9,285 Theologen, 3,725 Philosophen, 21, 118 in den Seminarien, 7,761 in den Collegien, 2,355 bei den Pfarreru.

Die ganze Zahl der Ordensfraueu (nach mehr als 50 verschiedenen Regeln) ist 19.340, und es sind 3,024 Religiosen-Anstalten de jure oder de facto vorhanden, nämlich 1,983 bestimmt autorisirte und 1,041, welche die Autoriation erwarten.

Die Universität zählt in ihrem Schoofse (ohne die Primär - Institutionen und das Institut der Brüder der christlichen Schulen) 673 Geistliche. Das Institut zählt 5 Mitglieder, welche Geistliche sind.

35.

Der Gipfel des Finster- Aarhorns,

der höchste Punct der Berner Alpen, 14,000 Fufs über der Meereshöhe ist im Jahr 1829 von dem Professor Hügi von Solothurn bestiegen, der alljährlich eine Alpenreise zu machen pflegt und diessmal von einem Botaniker, einem Geognosten und einem Officier vom eidgenössischen Geniecorps begleitet, und mit guten Instrumenten versehen, ein trigonometrisches Netz über die Eisregion der Berner Al pen, zwischen Gemmi und Grimsel zu ziehen bemüht war. Die ausführlichen Resultate sind zu erwarten.

NOVEL LIST I K.

Deutschland.

42) Die gegenseitigen Aus- und Einführungspuncte im Verkehr zwischen dem Königl. Baierischen Rheinkreise und den übrigen Ländern des Würtembergisch - Baierischen Zollvereins

sind bestimmt im Königreich Würtemberg: die Oberzollund Zollämter Mergentheim, Ingelfingen, Möckmühl, Heilbronn, Fürfeld, Neckarsulm, Schwaigern, Knittlingen, Illingen, Enzberg, Merklingen, Neuenbürg, Kalw und Freudenstadt.

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43) Die neueste Zählung in München

hat das Resultat gegeben, dafs 14,896 Familien (5,323 von Adel, Beamten, Militär und Geistlichen, 7,663 von gewerbtreibenden Bürgern und Schutzverwandten und 1810 von Bauern und Tagelöhnern) vorhanden sind und dafs die Zahl der Einwohner aus dem Civilstande 74.667 beträgt. Hierzu noch 4,863 aus dem Militärstande, giebt zusammen 79,530, worunter 72,117 Katholiken, 5,826 Lu

theraner, 607 Reformirte, 932 Juden und 48 andern Glaubens sind.

Hiebei ist die Bevölkerung der Au mit 9,505, des Dorfes Haidhausen mit 4,501 und des Dorfes Obergiesing mit 2,182 Seelen nicht mitgerechnet worden, dass also, die obgenannten Orte als Vorstädte gezählt, die Gesammteinwohnerschaft München's sich auf 95,718 beläuft.

44) Die Anzahl der Studirenden in Tübingen ist im Winter 1829 — 1830 auf 887 gestiegen, wovon 215 protestant. Theologie, 180 Katholische und 1 Jüdische Theologie studiren; 103 Rechtswissenschaft: 166 Medicin und Pharmacie; 174 Philologie und Philosophie und 48 Cameralwissenschaft.

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45) Die Schifffahrt im Haven von Kronstadt ist sehr viel beträchtlicher gewesen als die Jahre zuvor. Im Jahr 1829 sind nämlich angekommen 1,507 Schiffe und abgeseegelt 1,488.

Im Jahr 1828 sind 1,266 angekommen u. 1,291 abgeseegelt

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A

945

1,289

1,105

u S t r a l i е n.

46) Die Finanzen der Colonie Neu-Süd-Wales

waren 1826 in einem sehr blühenden Stande: bei einer Einnahme von 105,058 beirugen die Ausgaben 74,291. (Civilverwaltung 23,537; Justiz 12,403, Polizei 14,523, Medici naldepartement 3,235, öffentliche Bauten 15,459, Seewesen 1,167, Militär 2,259, Pensionen 1,118, Insgemein 590.)

BIBLIOGRAPHIE.

Narrative and successful Result of a Voyage in the South Seas, performed by ordre of the Government of British India to ascertain the actual fate of La Perouse's Expedition etc. By the Chevalier Capitain P. Dillon. London 1829. 2 Vols gvo.

(Den 19. Januar 1830.)

(F.)

Geographische und Statistische EPHEMERIDEN.

Weimar, im Verlage des Landes -Industrie - Comptoirs.

XXX. Bandes zehntes Stück 1830.

Die N. A. G. u. St. Ephemeriden erscheinen in einzelnen Stücken von 12 bis 2 Bogen, welche wöchentlich versendet und wo es nöthig ist, mit Kupfern und Charten versehen werden. Der Preis eines Bandes von 15 Stücken oder 28 bis 30 Bogen, mit Haupttitel und Register ist 3 Rthlr. Sächs. oder 5 FỈ. 24 Kr. Rhein., und die Ephemeriden sind durch alle Buchhandlungen und Postämter Deutschland's, so wie des Auslandes zu beziehen.

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Am andern Morgen machten wir bei guter Zeit einen ziemlich grofsen Spatzierritt, auf dem wir Kattapan, einen schönen am Meeresufer bei der Mündung des Flusses Mauk gelegenen Ort, besuchten. Zum Mittagessen kehrten wir nach Tangerang zurück und machten Nachmittags einen zweiten Ausflug zu Wagen, um die Güter von Tjikokol, Tanah-baroc und Bergzigt zu besuchen. Die Frische des Abends, endlich, gestattete uns noch einen Spatziergang nach dem Bazar von Tangerang zu machen, welcher einer der schönsten und besuchtesten in der Umgegend ist. Früher hatte Tangerang auch ein Fort; allgemeiner nennen die Eingebornen diesen Ort auch Benting.

N. A. G. E. XXX, Bds. 10. St.

19

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