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Tahaiti, 2) Charte des nördlichen Theils der CorallenInselgruppe Radack und Ralik, 3) Charte der NavigatorsInseln.

Druck und Papier sind schön. In Beziehung auf das Format aber werden die Besitzer der ersten Reise des Hrn. v. K. wünschen, dafs auch für diese zweite, welche sich in mehr als einer Hinsicht ganz an die erste anschliefst, das Quartformat gewählt wäre.

VERMISCHTE

(F.)

NACHRICHTEN.

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36.

Mexicanische Manuscripte

welche vor einiger Zeit nach Europa gekommen sind und einen Theil der Sammlung eines etc. Botturini ausgemacht haben, sind von der Königl. Bibliothek zu Paris erkauft worden. Das eine ist der Bericht der von Montezuma in das Lager der Spanier gesendeten Kundschafter, er stellt in Hieroglyphen das Amt der Messe und andere Religionsgebräuche vor: das Manuscript besteht nur aus einigen Blättern und ist nur eine Copie; das Original ist verbrannt. Ein anderes Manuscript ist auf von der Agave americana verfertigtes Papier geschrieben, es besteht aus einem einzigen Blatte, 5 bis 6 Fufs lang und 1 Fuls breit. Es ist Montezuma's Budget. Das Reich ist in Pro. vinzen getheilt, für jede ist die Zahl der Gemäfse voll Mais, der Töpfe Honig und der Thiere angegeben, welche das Einkommen davon bildeten. En drittes Manuscript ist zur Hälfte malerisch, zur Hälfte hieroglyphisch: es stellt die Menschenopfer vor. Es ist Original und auf Papier von Agave gemalt. Das vierte ist eine Zeichnung von der Ankunft der Spanischen Flotte in Mexico; ein Dominicaner scheint ganz besonders die Aufmerksamkeit des Malers auf sich gezogen zu haben. Auch diefs ist ein Original von etwa 2 Quadratfuls Gröfse, aber auf kindische Weise ausgeführt. Das wichtigste Werk der ganzen Sammlung aber ist ein dicker Band in Folio, welcher die Eintheilung Mexico's nach Kirchspielen enthält, so

wie sie von den Spaniern nach der Eroberung angeführt waren. : Es ist ein officielles Register für das Jahr 1580, für die Canzlei des Vicekönigs. Jede Gemeinde füllt ein Capitel: man sieht daselbst den Namen der Gemeinde in Spanischer Sprache und in Mexicanischen Hieroglyphen. Dann kommt das Oberhaupt der Gemeinen mit einem Knie auf der Erde und einem Diadem auf dem Haupte, er ist mit einem Mantel bekleidet und aus seinem Munde geht eine Hieroglyphe, welche seinen Namen bezeichnet, darüber die Aussprache der Hieroglyphe in Römischen Buchstaben. Nach der Figur des Oberhauptes folgen die Köpfe der Familienhäupter mit ihren Namen in Hieroglyphen und deren Aussprache. Diefs giebt dem Werk einen grofsen Werth, denn man hat zwar bisher Mexicanische Wörterbücher gehabt, welche in Spanischer Sprache geschrieben und erklärt waren und eben so hieroglyphische Manuscripte; aber man wusste die Worte der Mexicanischen Sprache nicht aufzufinden, welche durch die Hieroglyphen dargestellt waren. Das Werk giebt nun den

Schlüssel von 10,000 Mexicanischen Hieroglyphen mit ihrer Aussprache, vermittelst welcher man ihre wahre Bedeutung in den Mexicanisch-Spanischen, Wörterbüchern auffinden kann. Obgleich unter diesen 10,000 Zeichen viele Wiederholungen vorkommen, so geben sie doch mehrere tausend Worte, welche zur Einleitung für das Lesen der Altmexicanischen hieroglyphischen Schriften dienen können, deren mehrere sich in den Hauptbibliotheken Europa's finden. Zwar hat man jetzt noch nicht die Zeichen, welche die grammaticalischen Formen bezeichnen, allein die Kenntnifs der Mexicanischen Grammatik wird sie bald denjenigen Forschern nachweisen, die sich mit der Entziffe. rung der Mexicanischen Schriften beschäftigen wollen. Es ist auf Betrieb des Hrn. Abel Remusat, dafs diese Manuscripte für die Königl. Bibliothek angeschafft sind, WO sie nun für alle Gelehrten zugänglich werden. Temps.)

37.

Die Abschaffung der Sclaverei in Mexico

(Le

ist durch ein am 13ten Sept. 1829 von dem Präsident Guerraro erlassenes Decret der Mexicanischen Regierung ent

schieden. Alle, welche bis dahin Sclaven waren oder sich als solche betrachteten, sind für frei erklärt und den Eigenthümern von Sclaven soll eine durch ein Gesetz zu regulirende Entschädigung gezahlt werden, sobald die finanzielle Lage der Republik es erlaubt.

NOVELLISTI K.

Deutschland.

47) Geburts- und Sterbefälle in den Herzogthümern Schleswig und Holstein.

Im Jahr 1829 sind in den Herzogthümern Schleswig und Holstein, mit Ausnahme der Stadt Altona und der Herrschaft Pinneberg, 20,114 Menschen geboren worden und 16,748 gestorben.

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48) Die Bevölkerung von Spanien

hat seit dem Frieden von 1815 aufserordentlich zugenomIm Jahr 1816 stieg sie nicht über 11,500,000 Einwohner, jetzt wird sie folgendermalsen angegeben.

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49) Pompatar auf der Insel Margarita

ist durch ein Decret der Columbischen Regierung vom 6. August 1829 zum Freihaven erklärt.

BIBLIOGRAPHIE.

A historical and statistical Account of Nova Scotia by Thomas C. Halliburton, London 1829. 2 Vols. 8. mit 1 Ch. u. K.

(Den 26, Januar 1830.)

(F.)

Geographische und Statistische EPHEMERIDEN.

Weimar, im Verlage des Landes - Industrie - Comptoirs.

XXX. Bandes eilftes Stück 1830.

Die N. A. G. u. St. Ephemeriden erscheinen in einzelnen Stücken von 12 bis 2 Bogen, welche wöchentlich versendet und, wo es nöthig ist, mit Kupfern und Charten versehen werden. Der Preis eines Bandes von 15 Stücken oder 28 bis 30 Bogen, mit Haupttitel und Register, ist 3 Rthlr. Sächs. oder 5 Fl. 24 Kr. Rhein., und die Ephemeriden sind durch alle Buchhandlungen und Postämter Deutschland's, so wie des Auslandes zu beziehen.

ABHANDLUNGEN.

9.

Nachricht über H'lassa, die Hauptstadt von Tübet.

Vom Hrn. v. Klaproth *)

(Hiezu eine Abbildung.)

Durch Tübet laufen sehr hohe Gebirgsketten, die mit ewigem Schnee bedeckt sind, wesshalb man diesem Lande den Namen Ghang djan youl (Schneeland) gegeben hat. Mitten in diesem wilden Lande öffnet sich in der Provinz Woui unter 30° 45′ N. Br. und 89° 30′ O. L., ein grosses und schönes Thal, in welchem der Bezirk von H'lassa (Land der Götter) liegt. In diesem Bezirk liegt der Flecken gleiches Namens. Dieser Flecken, der Berg Botala und eine grofse Menge von Tempeln und Klöstern bilden nun zusammengenommen dasjenige, was man gewöhnlich die Stadt H'lassa nennt, die eigentlich nur aus mehreren kleinen

*) Nouvelles Annales des Voyages. Dec. 1829. N. A. G. St. E. XXX, Bds 11. St.

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