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nicht, wogegen aber die Einwohner gewisse Wurzeln stets bei sich führen, welche sie gekauet auf die Wunde legen, wodurch die Heilung sehr schnell bewirkt wird. Der Verf. hat nirgends so grofse und schöne Schmetterlinge und so grofse Spinnen gesehen, als hier; auch Fledermäuse, welche ohne die Flügel so grofs sind, wie ein Spanferkel, und von den Europäern, wie von den Eingebornen, als Lecker. bissen verzehrt werden, fand der Verf. Vögel und Fische im grössten Ueberflufs, auch zu Zeiten grofse Züge von Heuschrecken, Walfische, Hayen und Crocodile sind hier zu Hause. Besonders ist diese Insel mit vielen heilsamen Pflanzen gesegnet, wovon einige fast wunderbare Heilkräfte bei Wunden besitzen, und welche die Einwohner sehr gut kennen; der Verf. führt einen solchen Fall an, wo die Heilung, die einem Europäischen Arzte unmöglich schien, dennoch bewirkt wurde. Auch ist ein Gewächs daselbst, das sich als ein unfehlbares Mittel gegen die Dysenterie bewährt, und es sey zu wünschen, sagt der Verf., dafs geschickte Botaniker dahin geschickt werden möch ten. Ueberhaupt ist dieses Capitel eines der interessantesten; aber ein fernerer Auszug aus demselben würde die Gränzen dieser Blätter überschreiten. 17) In diesem werden die kleineren Nachbarinseln von Timor beschrieben, wobei man dem Autor mit Vergnügen folgt, indem immer ein anziehender Gegenstand den andern verdrängt.

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18) Reise nach Sambas auf der Westküste von Borneo. Diese gröfste Insel, wenn man Neuholland für einen Continent gelten läfst, ist im Innern noch gänzlich ununtersucht. Die Niederländer besitzen nur Etablissements an den westlichen, südlichen und östlichen Küsten. Dieses Capitel ist hauptsächlich mercantilischen Inhalts und rügt manche Fehler in der Verwaltung. 19) Der Autor

kömmt wieder in Batavia an. Von da seegelte er in Gesellschaft einiger neuernannten Beamten nach Palembang auf der Insel Sumatra. Das Reich Palembang wird ohngefähr von 150,000 Menschen bewohnt, wovon die Hauptstadt gleiches Namens 25,000 enthält. Sie liegt auf der Ostseite der Insel unter 2° 58′ S. Breite und 105o (). Länge von Greenwich. Der Thermometer von Fahrenheit steht des Morgens auf 80o, u, steigt bis zum Mittag regelmässig

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auf 90° in den Monaten Junius, Julius, August und September. In den übrigen Monaten aber sinkt er bis zu 76°, und steigt gewöhnlich nicht höher, als 85°. Das Wetter ist sehr unbeständig und die Passatwinde nicht so regel mäfsig, wie auf Java. Schwere Regengüsse mit Stürmen und Donnerwettern kommen oft ganz unerwartet. Demohngeachtet ist Palembang ein gesunder Aufenthalt. Das Reich gehörte früher, doch unter Niederländischer Hoheit, dem Sultan Machmud Badar el Din, welcher 1821 überwunden und entthront wurde. Der Flufs Musie, der aber an seiner Mündung Sunsang heifst, fliefst an der Hauptstadt vorbei, und die Beschreibung des Verkehrs und des Lebens auf diesem schönen Flusse, ist eine der gelun gensten in diesem Buche. 20) Fernere sehr ausführliche Beschreibung dieses Reichs und seiner Regierungsform, seiner Erzeugnisse, Bewohner und ihrer Sitten. Alles ist im Ganzen mit den Fürstenländern in Java zu vergleichen, nur geht es auf Sumatra noch wilder her, was in den Capiteln 21 und 22) noch weiter abgehandelt wird, und worin zugleich eine Characteristik des abgesetzten Sultans gegehen wird. Das 23ste Capitel behandelt die Niederländischen Besitzungen an der Westküste. Bei dieser Gelegenheit werden auch die Battak's beschrieben, ein Volksstamm, welcher für das Urvolk dieser Insel gehalten wird, und in drei kleine Königreiche: Simamora, Bato - Selindong und Butar eingetheilt wird. Die Battak's haben eine Religion, welche der Braminischen verwandt, aber mit den wunderlichsten Mährchen erfüllt ist. Sie sind dem Verkehr mit den Europäern übrigens nicht fremd und ihr Land liefert ebenfalls mancherlei Handelsgegenstände. Mit dem 24sten Cap., worin noch die schöne Insel Banka genau beschrieben wird, und welche der Verf. mit Raffles und Crawfurd besonders geeignet findet, um daselbst eine Europäische Colonie anzulegen, schliefst dieser Reisebericht, welcher, insofern er einen weit grössern geographischen Kreis beschreibt, als der 1ste Theil desselben, wovon sich die Uebersetzung bereits im Buchhandel befindet, die Erwartungen, welche der 1ste Theil erregte, vollkommen be. friedigt hat,

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VERMISCHTE

NACHRICHTEN.

46.

Ueber ein sich neubildendes Gebiet, Aboriginia, in den Nordamericanischen Freistaaten, giebt der Louisiana Advertiser folgende Notizen:

Ein Strich Landes, dem man den Namen Aboriginia gegeben hat, ist, wie sein Name zeigt, von Ureinwohnern des Landes bevölkert, denen das Recht des Besitzes vor einigen Jahren vom Präsidenten und vom Senat der Vereinigten Staaten mit der Bedingung bestätigt wurde, dafs sie, wie es mit allen Indischen Stämmen der Fall ist, keine Abgaben zahlen, und dass ihr Gebiet nur der Oberverwaltung und zwar mit voller Einwilligung der dermaligen Eigenthümer abgetreten werden dürfe. Die Gränze Aboriginia's beginnt an der von Missouri gezogenen Gränzlinie, wo sie den Moine flufs berührt und sich von dort in gerader östlicher Richtung bis zu einem Puncte des Missisippistromes hinzieht, in dessen Nähe sich das Fort Madison befindet; nun folgt sie dem Laufe des genann ten Stromes bis zu der Stelle, wo er den Moineflufs aufnimmt, geht dann längs den Ufern des letzteren, bis zu dem Puncte hin, wo sie ihren Anfang nahm, und bildet auf diese Weise ein zwischen dem 40sten und 41sten Grad nördlicher Breite liegendes Dreieck, das ungefähr 264,000 Acres Land in sich schliefst. Der Boden ist reich und fruchtbar und hat Quellen und Bäche mit vortrefflichem Wasser in Ueberflufs. Da das ganze Gebiet aus beinahe gleichen Theilen von Waldungen und Wiesen besteht, so findet man überall Ländereien, die zu Pachtwohnungen geeignet sind. In den Wäldern sieht man am häufigsten weisse, schwarze und rothe Eichen, Ahorn, Eschen, Wallnufs-, Kirschen- u. Maulbeerbäume. An Mineralien besitzt das Land unter anderm Salpeter, Kohlen und Blei, und das erstere besonders in grofsen Quantitäten. Die Bleiminen sind nur erst theilweise von den Indianern bearbeitet worden, die Wasserfälle des Missisippi liefern Fische

im Ueberflufs, besonders ganz vorzügliche Störe und Hechte. Der Moineflufs ist sehr reifsend, ungefähr 300 Yards breit, und für eine gewisse Art Fahrzeuge, Mahkinaboote genannt, 300 Meilen weit zu allen Zeiten schiffbar; seine an Wild reichen Ufer ziehen eine Menge Indianischer Jäger herbei. Bisjetzt haben sich von den Eingebornen 11, aus 70 Personen bestehende, Familien angesiedelt, und man hofft, dafs dieses Beispiel bald mehrere Nachahmer finden werde.

47.

Eine Untersuchungsfahrt auf dem Rio del Norte hat jetzt der Capt. Henry Austin mit dem Dampfboot the Ariel unternommen. Der Ariel hat eine Dampfmaschine von 36 Pfund Kraft, ist von 100 Tonnen Last und geht nur 3 Fufs 4 Zoll tief. Von Neu- Orleans his Matamores oder Refugio, an der Mündung des Rio del Norte, ist eine Entfernung von 3 bis 4 Tagereisen. Das Dampf

schiff kann dann ebenfalls in 3 bis 4 Tagen bis Chihuahua, Hauptort des Mexicanischen Staates gleiches Namens, hinaufkommen, d. h. 600 Engl. Meilen von der Küste. Wenn das Wasser hoch ist, so kann es bis 15 Stunden unterhalb Santa Fé gelangen, ohne von Untiefen (rapids) etwas zu befürchten zu haben. So dafs also der Capitän in 14 Tagen einen Raum zurücklegen kann, für welchen man jetzt za Lande mehrere Monate braucht. Der Rio del Norte hat seinen Ursprung in der Nähe des Arkansas, läuft durch Neu-Mexico und ergiefst sich bei der Provinz Texas in den Meerbusen von Mexico. Wenn die Schifffahrt auf diesem Flusse ausführbar und leicht wäre, so würden die westlichen Nordamericanischen Staaten einen neuen Verbindungsweg mit dem Mexicanischen Meerbusen und einen neuen Absatzaus weg für die Producte ihres Bodens erlangen.

48.

Die Verbrecher statistik in Spanien

giebt nach dem Foreign Quarterly Review ein furchtba res Resultat. Dass bei einer Population von nur 14 Millionen im Lauf eines einzigen Jahres 1,223 Mordthaten

u. 1,173 Mordversuche, mit Wunden, vorkommen, ist ohne Gleichen. (Auf England und Wales rechnet man etwa gleiche Bevölkerung, und im Durchschnitt des Jahres 37 Verurtheilungen wegen Mord, wo also auf 1 Mörder in England 81 in Spanien kommen würden!!)

49.

Die Verbrecherstatistik in Dänemark

giebt, dafs für das Jahr 1828, in Dänemark mit Ausnahme von Island und den Faroër-Inseln 1,961 Indiv. als Verbrecher angeklagt sind, davon kommen 196 auf das Militär und 1,768 auf die unter Civiljurisdiction stehenden Perso(547 der letzten, d. h. etwa, gehört nach Kopen

nen.

hagen.)

50.

Neue Städte - Namen in China.

Der Kaiserliche Commissarius zu Cashgar hat für acht Mohamedanische Städte, deren ursprüngliche Namen keinen Begriff in der Chinesischen Sprache geben, neue Namen erbeten und erhalten.

1) Cashgar (Chinesisch Kihshekour) erhielt von dem Kaiser Kienlong den Namen Laening,,zur Ruhe veranlafst."

2) Yarkand (Yeurkeang) hat den Namen Kea-ee,,vortreffliche Künste" erhalten.

3) Yingkeihshour ist genannt Tseih-yeun „weit verfolgt", welches wahrscheinlich andeuten soll, dass, obgleich der Ort entfernt ist, die Chinesischen Waffen den Aufruhr dieser Stadt unterdrückt und bestraft haben.

4) Hoteen oder Koten, neuer Name Wei-tzing,,zur Ruhe geschreckt,"

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5) O-kih-soo oder Aksa wird genannt Poo-gau,,sich verbreitendes Ausruhen."

6) Oo-shih hat den Namen Foo-hwa,,beruhigt und gebessert" erhalten.

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