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QUELLENBUCH ZUR ALTEN GESCHICHTE

FÜR OBERE GYMNASIALKLASSEN.

I. ABTEILUNG.

GRIECHISCHE GESCHICHTE.

I. HEFT.

BEARBEITET VON

PROF. DR. THEOL. U. PHIL. W. HERBST,

REKTOR A. D. DER K. LANDESSCHULE PFORTA,

UND

DR. A. BAUMEISTER,

KAIS. MINISTERIALRAT IN STRASSBURG.

DRITTE VERBESSERTE AUFLAGE.

LEIPZIG,

DRUCK UND VERLAG VON B. G. TEUBNER.

1880.

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Vorwort zur ersten Auflage.

Das Historische Quellenbuch, dessen erster, griechischer Teil hiermit den Amtsgenossen und Schulen dargeboten wird, dankt seinen Ursprung einem von den beiden Bearbeitern, und nicht blofs von diesen, lebhaft gefühlten didaktischen Bedürfnis, der Überzeugung nämlich, dafs aus dem so wichtigen, ja für historische Erkenntnis geradezu grundlegenden und mafsgebenden Unterricht in der alten Geschichte nur dann etwas werden könne, wenn derselbe bei den Hauptpartieen durch eine möglichst reiche Quellenanschauung belebt und gekräftigt werde. Ohne diesen Trunk aus der Quelle wird dies Unterrichtsfeld immer mehr oder minder dürr bleiben müssen, mit ihm und durch ihn wird der empfängliche Schüler mitten hineingeführt in die originale Auffassung eines Volkes, einer Zeit von ihren eignen geschichtlichen Erlebnissen, es wird für dieses receptivste aller Lehrfächer ein produktiver Trieb mehr, eine gesteigerte Selbstthätigkeit gewonnen und geweckt. Man könnte einwenden, die altsprachliche Lektüre an sich, die der Historiker vor allen, gewähre schon diesen unvergleichlichen Vorteil. Und gewifs: Herodot, Thukydides, Xenophon, Demosthenes, Plutarch, Livius, Sallust, Ciceros Reden und Briefe, Cornelius Nepos, Caesar, Tacitus, in den philologischen Stunden gelesen und erklärt, verstanden und genossen, können und sollen auch diesem Zwecke dienen und den Geschichtslehrern in die Hand arbeiten. Doch reicht dies indirekte und mehr zufällige Verhältnis zu den Quellen erfahrungsmässig weder nach Umfang noch im Grunde auch qualitativ d. h. in Bezug auf die Hervorhebung dieser Seite der Lektüre für den gewünschten Zweck irgendwie aus. Aber die Pflicht des Gymnasiums ist und bleibt es, immer und immer wieder, bei jedem Anlafs, von den verschiedensten Gesichtspunkten aus hinzuweisen auf dieses sein Fundament, einen Stein zu dem andern herbeizutragen, um die Erkenntnis der alten Welt, ihrer Sprache und ihres Lebens, nach Stand und Mafs jener Bildungsstufe ausbauen zu helfen. Es stützt und hebt dann der historische Unterricht den sprachlichen, dieser jenen, und

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