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Ferner Clusia L., wobei eine neue Art beschrieben und abgebildet, 2 neue noch diagnosirt und ausserdem C. alba, flava und rosea als brasilisch genannt werden. Eine Erläuterung der Gattungen: Havetia Kth., Schweiggera Mart. (non Sprengel), Quapoya Aubl. nebst Abbil dung ihrer Blumen- und Fruchttheile folgt hierbei. Aus der Familie der Canellaceen wird eine neue Gattung Platonia mit einer Art aufgestellt, und aus den Phytolacceen die neue Gattung Mohlana ebenfalls mit einer Art. Die von Schott gebildete Gattung Myrrhinium von den Memecyleen wird in der einen Art abgebildet. Die interessante Gattung Ruyschia Jacq. aus der kleinen Familie der Marcgravieen gab 5 in Brasilien vorkommende Arten, von denen nur die eine schon bekannt war. Norantea eine andere derselben Familie zeigte zwei unbeschriebene und 2 schon bekannt gemachte Arten. Den Beschluss des ganzen Werks machen die merkwürdigen Gattungen Langsdorffia und Helosis der Balanophoren, deren Betrachtung jedem Botaniker höchst anziehend und bei hier gegebenem so genauem Detail ihrer Bildung nur um so belehrender sein kann.

J. V. Krombholz, Naturgetreue Abbildungen und Beschreibungen der essbaren, schädlichen und verdächtigen Schwämme I. u. II. Heft. Prag 1831 u. 1832. 115 Seiten Text in Folio mit 14 illuminirten Steindrucktafeln in Grossquerfolio.

Der Verfasser verspricht uns in der Vorrede: 1. eine Aufklärung über die Gestalt, den Bau, das Leben und die Fortpflanzung der Schwämme; 2. eine Eintheilung der Schwämme nach den Systemen der vorzüglichsten Naturforscher; 3. eine nöthige Kunstsprache durch 246 Figuren auf den 6 ersten Tafeln erläutert; 4. eine Darstellung

alles dessen, was auf die Unterscheidungsmerkmale der essbaren und schädlichen Schwämme, auf die durch den Genuss der Giftschwämme verursachten Krankheitserschei. nungen, so wie auf die Hülfsleistungen, welche bei der gleichen Vergiftungen Anwendung finden; 5. eine ganz genaue Diagnose der Gattungen und Arten nebst Standort und Zeit des Vorkommens; 6. eine bildliche Darstellung der Schwämme in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen, mit einer genauen mikroskopischen Darstellung der Frucht. theile, durch Mitwirkung des Mikroskopikers Hrn. Corda veranstaltet; 7. eine Anweisung über die Art der Zuberei. tung und Aufbewahrung einzelner Schwammgattungen für die Küche. 8. Ergebnisse der mit verdächtigen und schäd lichen Schwämmen an Thieren gemachten Versuche und Schilderungen der Krankheitserscheinungen, welche durch bekannt gewordene, mit der betreffenden Schwammart bewirkte Vergiftungen erzeugt worden, nebst Angabe der zu empfehlenden Heilmittel.

In wie weit diese Versprechungen von dem Verfasser erfüllt worden sind, wollen wir in aller Kürze untersuchen. Seine allgemeinen Betrachtungen über die Schwämme tragen das Gepräge eines umsichtvollen Denkers und sind ziemlich ausführlich auseinander gesetzt; bei den Versuchen aber Schwämme zu säen, obgleich mit dem besten Erfolg gekrönt, sind die verschiedenen Entwicklungs. stufen derselben nicht der genauen mikroskopischen Untersuchung unterworfen worden, was wohl zu wünschen gewesen, wäre. Die Angabe der chemischen Grund. mischung der Schwämme stützt sich auf die Untersuchun. gen von Bracconot und Vauquelin. Dass bis jetzt noch keine genauen Unterscheidungsmerkmale der essbaren und schädlichen Schwämme aufzustellen sind, denen man mit Zuversicht trauen könnte, ist er gleich uns überzeugt. Seine Vorsichtsmassregeln beim Sammeln, Zubereiten und

Aufbewahren der Schwämme sind sehr praktisch und ver dienen Beachtung; auch sind uns mannigfaltige Vorschrif ten zur Zurichtung der Schwämme für die Küche übergeben. Die Wirkungen der Giftschwämme auf den thierischen Organismus, sind sowohl durch Unglücksfälle an Menschen beobachtet, als auch durch Versuche an Thieren erweitert, und die Hülfsleistungen bei dergleichen Vergiftungen nach den Resultaten der gründlichsten Ärzte ausführlich aufgestellt. Er hat nicht Unrecht, wenn er zur Verhütung solcher Unglücksfälle durch Vergiftungen einige polizeiliche Vorkehrungen für nöthig erachtet, und wir freuen uns durch ihn belehrt zu werden, dass sich dergleichen in den östreichischen Staaten schon vorfinden. Der Verfasser hält die genauere Kenntniss der essbaren und schädlichen Schwämme besonders beim Kreisphysikus für nothwendig, fordert sie aber auch vom Marktmeister und will, dass auf den Bürgerschulen sowohl, als auch auf Gymnasien und Universitäten darüber gelehrt werden soll. Die Terminologie ist auf 22 Folioseiten abgehandelt mit 6 illuminirten Steindrucktafeln erläutert, und nach seinem eigenen Bekenntniss eine Zusammentragung aus Bischoff, Bulliard, Decandolle, Fries, Persoon und Sprengel, doch finden wir, dass er hiermit auch seine eigenen Beobachtungen verkettet, und dies ist um so löblicher als er mit Deutlichkeit, Kürze verbindet; nur einige Beispiele scheinen uns nicht recht passend, wie z. B. (gib. bus, gibbosus) hat Agaricus melleus zum Vorbild, obgleich hier die Gegenwart des Hökers so unzuverlässig, die Form des Hutes so ausserordentlich veränderlich ist, dass wohl ein besseres Beispiel hätte gewählt werden können; für (pubescens) ist die obere Bekleidung des Hutes von Cyclomyces Kunze als Beispiel aufgeführt, welche aber mit (velutinus) richtiger bezeichnet wäre. Dann finden wir eine systematische Klassification 1. nach

Persoon, 2. nach Nees von Esenbeck, 3. nach Fries; warum hier mancher andere sehr verdienstvolle Mycologe vom Verfasser unberücksichtigt geblieben ist, können wir nicht enträthseln, aber eben so wenig billigen. Doch ist die bildliche Übersicht der Klassen, Ordnungen, Sippschaften auf den 6 ersten Tafeln dem Zwecke des Verfassers ziemlich entsprechend.

Hierauf folgt eine Erklärung der Kupfertafeln, welche zur Erläuterung der Terminologie wiederholt worden ist, wobei wir zuförderst bemerken müssen, dass die zum ersten Hefte gehörenden Steindrucktafeln mit sehr unglei chem Fleisse gearbeitet sind; mangelhaft müssen wir besonders von der Darstellung der Sporen und Sporenschläuche sagen, welche, wie wir aus der Vorrede ersehen, vom Herrn Mikroskopiker Corda angefertigt sind, und zwar mit so vieler Nachlässigkeit, dass der damit weniger Vertraute falsche Begriffe erhalten muss; so finden wir bei Agaricus alutaceus T. I. fig. 21. 22. 23. Querwände in den Schläuchen, dies ist ganz unrichtig und kommt nicht einmal bei den Hymenomyceten, vielweniger bei der Gattung Agaricus vor. — An der durchschnittenen Hälfte von Agaricus comatus T. III. fig. 35. ist das charakterisirende Spinngewebe nicht gezeichnet. reus Otto Tab. I. fig. 7. dürfte rubescens nicht verschieden sein, zeichnet, um eine Form wieder zu erkennen, die uns durchaus nicht unbekannt ist. Agaricus cimmerius Tab. I. fig. 29. in der Erklärung der Kupfertafeln auch unter dem Namen Agaricus laetus Pers. aufgeführt, ist Agaricus miniatus Fr. Auch sind die Fig. 2. 3. 4. 5. 6 der zweiten Tafel unrichtig mit Agaricus Prunulus bezeichnet.

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Agaricus cine

wohl vom Agaricus er ist treu genug ge

Das zweite Heft beginnt nun mit dem eigentlichen Werke, und enthält auf den dazu gehörenden illuminirten

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Steindrucktafeln 15 Pilzarten in ihren Entwickelungsstufen nach der Natur gezeichnet. Besonders müssen wir die 8. 9. 11. und 13. Tafel als ganz vorzüglich gelungen her. ausheben, da Tafel 7. 10. und 12. nicht mit gleicher Sorgfalt gearbeitet sind; die Analyse der Fruchttheile aber, obschon etwas besser als im ersten Hefte, ist im Vergleich alles Übrigen immer noch sehr dürftig.

Tab. XI.

Tab. VII. Boletus regius Krblz. pileo pulvinato glabro purpureo; reticulato aureo, basi purpurascente: pluribus conglomeratis Kr.— Tab. VIII. Agaricus caesareus Pers. - Tab. IX. Agaricus muscarius. Tab. X. Aga. ricus rubescens und Agaricus vaginatus. Agaricus deliciosus. — Tab. XII. Agaricus insultus und Agaricus zonarius Bolt. - Tab. XIII. Agaricus pubescens und Agaricus torminosus. Tab. XIV. Agaricus pyrogalus. Agaricus fuliginosus, Agaricus vietus und Agaricus trivialis Pers. - Die hierzu gehörenden Beschreibungen sind ebenfalls nach der Natur entworfen, so wie die Eigenschaften der Pilze nach der in der Vorrede versprochenen sehr zweckmässigen Art ausführlich abge handelt,

Es wäre wohl zu wünschen, dass ein Werk wie dies, dessen Fortgang den besten Nutzen verspricht, einen guten Absatz fände; und besonders glauben wir es den Herren Kreisphysicis empfehlen zu müssen. (Eingesandt.)

Sämmtliche Giftgewächse Deutschlands, naturgetreu
dargestellt und allgemein fasslich beschrieben von
Eduard Winkler, Ph. Dr. Mit einer Vorrede von
Fr. Schwägrichen etc. Mit 96 Tafeln colorirter
Abbildungen. Berlin 1831. 8vo. XI. u. 119 S.

Dies Werkchen erscheint für die Verbreitung der
Kenntniss der schädlichen und giftigen Gewächse ganz

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