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Litteratur.

Vorwort.

Die bisherige Einrichtung, nach welcher die erscheinenden botanischen Arbeiten nach den Völkern zusammengestellt wurden, setzte den Herausgeber oft in Verlegenheit; er giebt sie daher auf und wird die ihm zur Kenntniss gelangenden botanischen Werke und zerstreuten Abhandlungen ohne Ordnung hintereinander folgen lassen, am Schlusse eines jeden Bandes aber, ausser dem bisher gewöhnlichen Verzeichniss der Namen der Schriftsteller, auch eine wissenschaftlich geordnete Uebersicht der Werke und Abhandlungen selbst geben, damit so ein besserer Ueberblick wenigstens nachträglich erlangt werde, an welchem es bei dem bisherigen Verfahren ganz fehlte. Möchten doch die Freunde der botanischen Litteratur ihn bei diesen Litteraturberichten unterstützen und ihm dasjenige mittheilen, was zu ihrer Kenntniss gelangt, damit in diesen Blättern eine möglichst vollständige Zusammenstellung aller erscheinenden in das Fach der Botanik einschlagenden Neuigkeiten gefunden werde. Recensionen sollen hier eigentlich nicht geliefert werden, sondern nur Anzeigen des Inhalts, doch werden auch ausführliche Beurtheilungen nicht ungern aufgenommen werden. Einzelne Worte des Lobes und Tadels konnte der Herausgeber oft menschlicher Weise nicht unterdrücken und hält sie fast für nothwendig, um vor Schlechtem zu warnen und auf Gutes hinznweisen. Halle, im Juli 1834.

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Journal de Chimie médicale, de Pharmacie et de Toxi

cologie etc. Xe Année Janvier 1834.

Note sur les deux espèces de Jalap du commerce (Pag. 1-22. Table I. et II.)..

Hr. Gabriel Pelletan, der Verf. dieses Aufsatzes, hat, indem er es unternimmt, zuerst eine geschichtliche Darstellung von den Kenntnissen über die verschiedenen Jalape liefernden Pflanzen, dann aber die Beschreibung der wahren Jalapenwinde zu geben, nichts von dem gekannt, was in den deutschen Zeitschriften und Werken über die Jalapenwinde ächte wie unächte gesagt wird, hat auch noch nichts davon vernommen, dass die ächte Jalapenwinde schon in mehreren Gärten Deutschlands kultivirt ist, geblüht hat u. s. w. Wir haben schon früher Erwähnung gethan, dass die vom Apotheker Ledanois aus Orizaba nach Paris gésandte ächte Jalape dieselbe sey, welche Schiede nach Deutschland schickte, so wie dass die als Purga macho' durch den erstern gleichfalls in Paris bekannt gewordene schlechte Jalape, auch von letzterem schon gekannt und nach Dentschland gesandt worden war, dass Schiede aber die Mutterpflanze dieser letztern nicht kennen lernte. Im vorliegenden Aufsatze sind nun beide Convolvuli beschrieben und abgebildet nebst einer dritten ebenfalls aus jener Gegend stammenden Winde. Die ächte Jalapenwinde nennt der Verf. Conv. officinalis, wobei zugleich auf eine in The American Journal of the med. scienc. Febr. 1830. von D. Redman mitgetheilte Beschreibung derselben Pflanze hingedeutet wird, ebenso auf den 9ten Band des Journ. de Chimie, médicale, wo sich eine von Nuttall und Smith gegebene Beschreibung wahrscheinlich derselben Pflanze befindet. Dieser C. officinalis C. Purga Wenderoth = Ipomoea Schiedeana Zucc. ist schon abgebildet in Nees und Hayue's Arzueipflanzen, und wird hier von Neuem in schwarzer

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Steindruckabbildung gegeben; er blühte in Cassel, Bonn, München' u. s. w. Ferner wird von der die männliche Jalape liefernden Pflanze eine Characteristik gegeben, sie erhält den Namen C. Orizabensis, dávon wird noch eine dritte Art unterschieden und als C. microcalyx aufgestellt, welche Ledanois nur für eine Varietät der erstern gehalten hatte; von der C. Orizabensis ist eine vollständige Beschreibung und Abbildung Taf. 2. gegeben, von der microcalyx ist nur die Blume auf derselben Tafel abgebildet. In der Gattung Convolvulus, nach Kunth's Ansicht abgetheilt, würden diese Arten so zu stehen kommen: Convolvulus. Sect. I. Staminibus exsertis inaequalibus. §. 1. stigmate capitato bilobato: Conv. officinalis: Herba undique glabra; caule volubili, rubescenti; foliis ovatis lanceolatis cordatis, longe acuminatis, apiculatis; pedunculis folio brevioribus, 1-, raro 2-floris, calycibus brevibus profunde 5-fidis; corollis hypocrateriformibus, tubo longo, limbo subplano obscure 10-lobato, seminibus solitariis subsphaericis. Sect. II. Staminibus inclusis. §. stigm. capitato bilobato. C. orizabensis: Herba undique tenuissime pubescens; caule volubili, foliis subrotundis, breve acuminatis, apiculatis, profunde cordatis; pedunculis folio brevioribus 1- raro 2-floris, calycibus brevibus hispidis; corollis infundibuliformibus; limbo obscure 10-lobato; staminibus inclusis hispidis; seminibus (abortu) solitariis subsphaericis. Ebendahin auch C. microcalyx, der nur aus einigen schlecht erhaltenen Blumen bekannt ist, also eine höchst dubiöse Art. Der Verf. hat ferner aus dem General - Herbarium des Musée d'histoire naturelle die Eintheilung, welche Mr. Choisy, der bekanntlich eine Monographie der Convolvuli beabsichtigt, dort für diese Gattung niedergelegt hatte, mitgetheilt, welche wir nicht wiedergeben, da gewiss eine andere und bessere von jenem Gelehrten bekannt gemacht werden wird.

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Cinquième notice sur les plantes rares cultivées dans le jardin de Genève, par MM. Aug. Pyr. et Alph. De Candolle, Professeurs à l'Académie et Directeurs du Jardin. 4to. 28 pag. et 5 planches. (ohne Titel, Jahrzahl und Druckort.)

Wenige bevorwortende Zeilen von De Candolle dem Vater benachrichtigen uns, dass seit der Mittheilung der vierten Nachricht über die seltenen Pflanzen des Genfer Gartens, Alphons De Candolle zum Professeur honoraire de botanique so wie zu Directeur adjoint des Gartens ernannt sei, und dass beide, Vater und Sohn, nun an dieser und der folgenden Fortsetzung dieser Nachrichten Theil nehmen würden, der Vater (Augustin Pyramus De Candolle) werde seine Artikel mit der Chiffre DC. unterzeichnen, der Sohn dagegen mit Alph. DC. Es folgen nun Bemerkungen über folgende Pflanzen: 1) Arracacha esculenta, welche auf T. I. nach einen im Genfer Garten blühenden Exemplar abgebildet ist; auch dort ist wie fast überall die Pflanze eingegangen und hat keinen Saamen getragen; die Hoffnung wird also nun wohl auch bei den stärksten Enthusiasten schwinden, diese Pflanze zu einer gewöhnlichen Culturpflanze bei uns zu erheben. 2) Heteronoma subtriplinervium (Melastoma subtrip. Lk. u. Otto Abbild. t. 24.). DC. rechnet diese im Berliner Garten zuerst beschriebene Pflanze zur Gattung Heteronoma, indem er deren Character folgendermassen modificirt: Cal. tubulosus, lobis 4, ovali triangularibus, acutis persistentibus. Pet. 4, ovalia aut orbiculata, submucronata aut obtusa. Stam. 8, alterna sepalis opposita sterilia, alterna petalis opposita fertilia. Connectivum stam. steril. basi breviter bicalcaratum ant bituberculatum. Caps. 4-locnl., calycis tubo aequalis. Sem. cochleata, compressa, transverse rngulosa scabra, striis dorso

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párallelis. Herbae ex America calidiore ortae, glabrae aut ad angulos nervosve scabrae. Rami tetragoni. Folia petiolata ovata acuta. Thyrsi corymbosi laxi terminales. Flores rosei aut albi. 3) Cleome crenopetala von den Ufern des Uruguay aus Amerika, von Hooker unter dem Namen C. virgata mitgetheilt, wird beschrieben und abgebildet auf T. II. - 4) Arenaria chilensis, aus Saamen von Bertero in Chili gesammelt, scheint sich von Ar. sperguloides h. Bonn. durch die flügellosen Saamen zu unterscheiden. 5) Oxalis Deppei Lodd. bot. Cabit. 1500. (Ox. tetraphylla Lk. et Otto t. 11. non Cav.) 6) Astragalus mexicanus, aus Saamen, von Berlandier übersendet, erzogen, und T. III. abgebildet, unterscheidet sich von A. caryocarpus (Bot. reg. t. 176.) vorzüglich durch die grössere Breite der Blättchen und durch die nicht einförmig violette Blüthenfarbe. 7) Pomaderris aspera Sieb. (abgeb. T. IV.), war als P. tomentosa erhalten, die Diagnosen von apetala Labill. und aspera Sieb. werden neu aufgestellt; P. aspera: fol. ovato-lanceolatis, vel ovatis, irregulariter serratis, superne pube stellata scabris, subtus villis stellatis cano - tomentosis, petiolis et pedunculis valde cano - tomentosis, lobis calycinis revolutis. P. apetala fol. ovato-lanceolatis v. ovatis irregu lariter serratis, superne glabris aut pube stellata scabris, subtus villis stellatis cano - tomentosis, petiolis et pedunculis canopubescentibus, lobis calycinis patentibus. 8) Sedum hybridum aus Paris als S. crenatum, aus Crzminiec als S. altaicum erhalten, blüht 4 Wochen früher als S. Aizoon. 9) Gilia Berterii, aus Chili, wird beschrieben und Taf. V. abgebildet. -- 10) Verbena bracteosa, diese von Michaux in Nordamerika entdeckte Pflanze wurde auch aus Saamen von - Bertero aus Chili eingesandt erzogen. 11) Lycium chilense Miers et Bertero, inerme, foliis oblongis ciliatis, floribus 30litariis, calyce piloso; corolla 5-fida, basi externe velutina, lobis patentibus, staminibus inclusis (ist L. nutans Poepp.

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