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ihrem zum Theil so herrlichem und mannigfaltigem Boden aufzuweisen haben, auch die Niederlausitz scheint uns reicher als sie nach dieser Flor sich zeigt. In diese neue Auflage sind auch die Cryptogamen mit aufgenommen, was sehr dankenswerth ist; in Bezug auf die Pilze rühmt sich der Verf. der Beihülfe des Hrn. Dr. Klotzsch, von welchem auch eine die Structur und Organisation der Pilze betreffende Tafel gezeichnet ist. Eine andere Tafel giebt eine Darstellung von dem Vaccinium intermedium Ruthe, wahrscheinlich ein Bastard zwischen Vitis idaea und Myrtillus, welches so characterisirt wird: Blumen meist in aufrechten, wenigblumigen Trauben, aber auch nicht selten fast einzeln in den Blattwinkeln. Kronen meist mit 5-lappigem Saume, röthlich. Blätter oval auch eirund, etwas deutlicher gesägt, auf der Unterseite kaum oder doch sehr sparsam punctirt. Staubfäden nur am Rande etwas behaart. Staubbeutel unter den Hörnern mit 2 aufgebogenen Börstchen. An einem Sumpfe in der Jungfernheide auf einem Flächenraum von ein paar Quadratruthen fast ganz allein. Hat mehr den Anstand von V. Vitis idaea, die Zweige häufig etwas eckig. Blumenstiele länger als die Bracteen, meist von der Länge der Corolle, welche grösser als an den beiden nächsten obengenannten Arten, am Saume mit 5 stumpfen Läppchen. Frucht nicht gesehen.

Ueber die Bewegung der Säfte in den Pflanzen. Ein Schreiben an die kön. Akademie der Wissenschaften zu Paris; deutsch bearbeitet und mit Anmerkungen versehen von Dr. F. J. F. Meyen. Berlin, Sandersche Buchhandlung 1834. 8vo.

Der Verf. dieser kleinen Schrift giebt uns in seinem Vorwort die Ursachen an, welche ihn bewogen, dies Schreiben an die französische Akademie der Wissenschaften zu richten.

Prof. C. H. Schultz in Berliu, der einzige und gekrönte Concurrent bei der von gedachter Academie zur Erlangung des Preises aus der Monthyonschen Stiftung gestellten Preisfrage über die Circulation der Säfte in den Pflanzen, hatte im Jahre 1829 ein Schreiben an die Academie übersandt, worin er Bemerkungen vorbringt, welche den Verf. des vorliegenden Schreibens bewogen, ebenfalls ein Schreiben an dieselbe zu richten, theils um dadurch die Allgemeinheit der Vorwürfe zu entkräften, welche Hr. Schultz in jenem Briefe gegen die Deutschen ausgesprochen hat, theils um zugleich auf verschiedene Schriften aufmerksam zu machen, welche in Deutschland über diesen Gegenstand erschienen sind. Der Verf. führt darauf diejenigen Beobachtungen, welche er selbst an verschiedenen Stellen und in verschiedenen Werken niedergelegt hat, er zeigt wie schon frühere Beobachter, wie van Marum und Rafn, die Bewegung des Lebenssaftes oder Milchsaftes, als bestimmt vorhanden angenommen hätten und wie Schultz mit der Bewegung desselben zugleich eine auf optischer Täuschung beruhende Bewegung gesehen habe; er zeigt endlich wie diese Bewegung des Lebenssaftes, eine wahre Circulation sei, welche von der Wurzel ausgehe und zu ihr zurückkehre, und wie die Gefässe, welche diesen Saft führen schon von Link und andern genau gekannt gewesen sind; kurz er zeigt der französischen Academie alles das, was wir Deutsche aus den erschienenen uns bekannten Schriften längt wissen, was aber, da es meist deutsch geschrieben war, den Franzosen nicht so leicht bekannt werden konnte.

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Handbuch der angewandten Botanik oder practische Anleitung zur Kenntniss der medizinisch, technisch und ökonomisch gebräuchlichen Gewächse Teutschlands und der Schweiz. Von Dr. F. C. L. Spenner, Prof, der Bot, an der Univ. zu Freiburg etc. Mit ei

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ner analytischen Bestimmungstabelle für alle Gattungen Teutschlands und der Schweiz. Erste Abtheilung. Freiburg, Universitätsbuchhandlung u. Buchdruckerei der Gebr. Groos. 1834. 8vo, 372 S.

Eine Aufstellung nach natürlichen Familien in deutscher Sprache, die Gattungen und Arten mit verstärkten Diagnosen, Citate fortgelassen, Standort sorgfältig angegeben, bei schwierigen oder zahlreichen Gruppen, Gattungen, auch noch analytische Tabellen für die Sectionen, Arten u. s. w. Ausserdem noch Andeutungen der ausländischen wichtigen in den auf dem Titel genannten Beziehungen wichtigen Pflanzen. Scheint uns ein brauchbares, seinem Zwecke entsprechendes Handbuch.

Neue Wandtafeln der Naturgeschichte, oder Abbil`dungen aus der Naturgeschichte, zum Gebrauch beim Unterricht in Schullehrer-Seminarien, Gymnasien und Volksschulen, so wie beim Privat-Unterricht. IVte Tafel: Botanik I. Botanische Kunstsprache 9 Blatt. Breslau, Lithographie und Verlag der Buch-, Kunst- und Landkarten - Handlung von Fr. Hentze. Ohne Jahrzahl. Queer Roy. Folio.

Grobe Steindrücke auf gutem Papier, stellen auf gewöhnliche Weise die Termini dar, zuerst eine Tafel mit Wurzeln, wobei zugleich Rhizome und Zwiebeln, dann eine zweite Tafel mit Stengeln, wobei wir doch noch die Cactusform vermissen, auf der 3ten Tafel die Verzweigungen des Stengels und die Blattbasis und Spitze, dann 2 Tafeln mit Blattformen, auch ohne rechte Ordnung. Auf der nächsten Tafel Blüthenstände, alles durcheinander. Die folgende Tafel enthält Blumen, wobei auch die zusammengesetzten. Die vorletzte Tafel zeigt wieder Blumen, auch Stanbgefässe derselben, sie giebt näm

lich eine bildliche Darstellung des Linnéischen Systems, bei welcher die Cryptogamie durch einen dicken Fleischpilz (ob Agaricus oder Boletus kann man nicht sehen) repräsentirt wird. Auf der letzten Tafel sind Pistille und Früchte, wo aber vieles fehlt und mit Unrecht ausgelassen ist, was doch zu den bekanntesten Früchten gehört, Maulbeere, Feige, Citrone n. s. w. Zur Erläuterung liegt vorläufig ein Blatt Text bei, welches die durch die einzelnen Abbildungen dargestellten Termini bezeichnet. Die Figuren sind mit Geschick gezeichnet und würden bei besser ausgeführtem Steindruck ganz gute noch in der Ferne erkennbare Bilder geben, wenn nur nicht alles so sehr durcheinander und ohne irgend eine systematische Anordnung gestellt wäre, wodurch unbedingt das Erlernen der Termini zu einer blossen Gedächtnissübung herabgewürdigt, und bedeutend erschwert wird.

Die Arzeneigewächse der homöopathischen Heilkunst oder sämmtliche Gewächse, welche homöopathisch geprüft worden sind und angewendet werden, naturgetreu dargestellt und ausführlich beschrieben von Eduard Winkler Dr. d. Phil. etc. Mit 156 Kupfern. Erste Lieferung mit 12 Kupfern u. TextProbe. Leipzig, Magazin für Industrie u. Literatur. (Subscript.-Preis jeder Lieferung 1 Thl. 4 Gr.). 4to. Text 8vo.

Wir können nach diesem Probehefte nur von den Kupfern sprechen, sie sind im Ganzen ziemlich gut, meist etwas zn derb, sowohl im Stich als in der Färbung.

Nixus plantarum. Auctore Johanni Lindley Phil. Doct. Prof. Lond. Londini. Apud Ridgway et filios 1833. 8vo. 28 S.

Deutsche Uebersetzung:

Die Stämme des Gewächsreiches.

Von John Lindley Dr. phil. Prof. zu London etc. Von C. T. Beilschmied. Mit einer Vorerinnerung von Dr. C. G. Nees von Esenbeck. Nürnberg 1884, b. Joh. Leonh. Schrag. 8vo. 44 S.

Wir fassen hier Original und Uebersetzung zusammen, da der Hr. Uebersetzer diese kleine, ganz lateinisch geschriebene Schrift nur übersetzte. Der Verf. fühlte manches Unzureichende und Mangelhafte in den natürlichen Systemen, da sie auf künstlichen Eintheilungen oft beruhen, besonders aber schien es ihm nothwendig, die sich immer mehr verkleinernden und theilenden natürlichen Familie wieder zusammen zu gruppiren, solche Gruppen nennt er Nixus und vereinigt sie wieder in Cohortes, welche Theile der Subclasses sind, die sich unter 5 Classes stellen. Diese ganze systematische Aufstellung zeichnet sich durch eine Kürze der Charactere aus, welche man nicht mehr zu sehen gewohnt ist, welche aber auch nicht mehr hinreicht, und wie wir glauben, gerade am wenigsten bei einem natürlichen System, wo nie ein einzelner Character, sondern nur die Masse derselben entscheiden kann; so halten wir auch in dem vorliegenden System viele Eintheilungen für sehr künstlich, während wir andere Verbindungen für vortrefflich and höchst naturgemäss erachten müssen. Wir wollen immer nicht gern Lücken in unserem System und sie sind gewiss auch dann noch darin, wenn wir einst alle Gewächse der Erde werden kennen gelernt haben. Sind doch schon die sehr natürlichen allgemein erkannten und nicht zu verändernden Gruppen an Ausdehnung und Umfang so sehr verschieden. Ein anderer Uebelstand ist bei diesen Systemen der, dass wir die Pflanzen noch nicht genan genug kennen, von den meisten kennen wir nur einen Zustand, nicht alle Zustände ihres Lebens, es fehlen

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