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neue Zeitschriften: andere Fortsetzungen: neue Einzelwerke: Antiquaria: 14572 Mk. 96 Pf. 8427 Mk. 26 Pf. 8725 Mk. 84 Pf. 2303 Mk. 50 Pf. Die Ausgaben für Zeitschriften beanspruchen also noch immer einen. unverhältnissmässig grossen Theil, nahezu die Hälfte, des Bücherfonds. Für Bindelöhne wurden 6953 Mk. 35 Pf. ausgegeben.

Professor Dr. F. Klein hatte auch in diesem Jahre einen Extrafonds, und zwar von 1000 Mk., zur Verfügung, den er zur weiteren. planmässigen Ergänzung der mathematischen und verwandten Disciplinen im Bestande dieser Bibliothek verwendete. - Zur Anschaffung eines sehr kostbaren und seltenen Werkes der Sanskritlitteratur, Patangali's Mahâbhjâšja nebst Kommentaren nach den Handschriften photolithographirt (her. von Th. Goldstücker, London 1874; 6 Bde), von denen nur 50 Exemplare hergestellt wurden, die fast alle in festen Händen sind, bot sich durch Vermittelung des Professsor Dr. Kielhorn eine günstige Gelegenheit; durch die Güte des Königl. Universitätskurators G. O.-R.-R. Dr. von Meier erhielt die Bibl. für diesen Zweck einen besonderen Zuschuss von 600 Mk. — Auch der bibliographische Apparat der Bibliothek erfuhr mittelst einer besonderen Zuwendung des Herrn Universitätskurators sehr erwünschte Vermehrungen.

Von grösseren Publikationen, die im verflossenen Jahre neu erworben wurden, sind ausser dem schon erwähnten Sanskritwerke zu nennen: Ohnefalsch Richter: Kypros, die Bibel und Homer; Text und Atlas (Berlin 1893): Paul Hartwig: Die griechischen Meisterschalen (Stuttgart u. Berlin 1893); R. Lanciani: Forma urbis Romae; Fasc. 1. 2. (Mediolani 1893); Th. Roller: Les catacombes de Rome; T. 1. 2. (Paris 1881); Codex orationum Demosthenis (Facsimile); 2 Bde (Paris 1892 f.); The English and Scottish Popular Ballads ed. by Fr. J. Child; 8 pts. (Boston 1882-92); Bibliotheca zoologica her. von R. Leuckart u. C. Chun (Kassel 1888-92); J. D. Hooker: The Flora of British India; vol. 1-5 (London 1875—90).

Die zwei Hauptkataloge mit ihren Ergänzungen wurden in bisheriger Weise fortgeführt; ebenso die Umarbeitung veralteter Theile der Sachkataloge. Der Bibliotheksassistent Dr. Diestel vollendete einen neuen Katalog der Chemie (Bd. II) und bereitete solche der technologischen Fächer vor. Auch die Umarbeitung anderer Kataloge wurde weiter gefördert, bezw. in Angriff genommen. Noch Günstigeres wäre über den Fortgang dieser Arbeiten, die für unsere Bibliothek um so wichtiger sind, weil der Sachkatalog zugleich den Standortskatalog vertritt, zu berichten, wenn nicht andauernde Lücken im Personalbestande (s. unten) hinderlich gewesen wären. Aus dem gleichen Grunde erstreckte sich die auch in diesem Jahre fortgesetzte

Umsignirung und Revision der Bücher nur auf etwa 6300 Buchbinderbände.

Von dem durch Professor Dr. Wilh. Meyer und seine zwei Assistenten im Auftrage des vorgesetzten Herrn Ministers bearbeiteten Kataloge der Handschriften unserer Bibliothek ist 1894 der II. Band erschienen, die Abtheilungen der Geschichte, Karten, Naturwissenschaften, Theologie, sowie die Lüneburger Handschriften umfassend. Im Anschluss an diese Katalogisirungsarbeiten fanden übrigens mehrere hiesige Behörden und Institute sich in dankenswerther Weise bereit, in ihrem Besitz befindliche Handschriften zum Zwecke ihrer leichteren Zugänglichkeit unserer Bibliothek unter Wahrung des Eigenthumsrechtes als Depositum zu übergeben; so der Direktor der Königl. Anatomie Professor Dr. Friedr. Merkel 11 Bände aus Blumenbach's handschriftlichem Nachlass; die städtischen Behörden Handschriften des städt. Archivs (7 Bände) und der Vorstand der St. Johanniskirche (3 Bände).

Die Benutzung der Bibliothek am Orte hat im Vergleich mit dem Vorjahre besonders in Bezug auf die Zahl der benutzten Bände nicht unwesentlich zugenommen; dagegen hat die durch Auswärtige etwas abgenommen trotz des zunehmenden Leihverkehrs mit Marburg und Berlin. Dies kommt offenbar daher, dass im Interesse der Universitätsangehörigen andauernd darauf gesehen wird häufig gebrauchte Bücher nicht nach auswärts zu verleihen und besonders die Verleihung sogenannter Examenslitteratur möglichst auf Angehörige der Universität zu beschränken.

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im Som.-S. 1893

98

im Wint.-S. 1893/94

106 35 30 114 75 32 285 325 708 96 124 45 31 128 87 36 328 312 736

88

In Prozenten ausgedrückt nach dem Personalbestande der Uni

versität:

im Som.-S. 1893:

im Wint.-S. 1893/94:

81,7 68 21 15 47,871,4 34 37,4
79,481,6 23,6 16,1 54,487,9 41,4 42,6

Von Gesuchen zum Belegen ausgeliehener Bücher kamen 730 schriftliche und 689 mündliche zur Erledigung.

Im Lesesaal wurden im Som.-Sem. 6807, im Wint.-Sem. 8189, zusammen 14996 Tagesbesucher, im Durchschnitt täglich 53 gezählt (gegen 13890 im Vorjahre). Von diesen benutzten 9871 nur die Handbibliothek des Lesesaales; an die übrigen wurden 27609 Bände einmalig ausgegeben (gegen 29572 im Vorjahre), im Durchschnitt täglich 97. Das Zeitschriftenzimmer wurde im Sommer von 2949, im Winter von 3433, im ganzen von 6382 Personen besucht (gegen 6289 im Vorjahre).

Nach auswärts gingen 1665 Sendungen mit 8004 Bänden (gegen 1864 Sendungen mit 8555 Bänden im Vorjahre). Bestellt waren 9062 Werke gegen 9825 im Vorjahre; von diesen waren 2171 nicht vorhanden, 1191 verliehen, 459 nicht verleihbar, so dass 5241 Bestellungen ausgeführt wurden. Ausserdem wurden 100 schriftliche. Gesuche um wissenschaftliche Auskunft erledigt, darunter 26, die umfangreiche Erhebungen nöthig machten. Von auswärtigen

Bibliotheken erbaten wir 430 Werke und erhielten 323 Bände von Druckwerken geliehen.

Im Leihverkehr Göttingen-Marburg wurden von seiten Marburgs in Göttingen 728 Werke bestellt, 390 Werke in 567 Bänden entliehen; nicht vorhanden waren 253 W., verliehen 80, nicht verleihbar 5 Werke; von seiten Göttingens wurden in Marburg 24 Werke bestellt und 17 W. in 19 Bänden entlichen.

Nicht so ungleichmässig ist das Verhältniss der ent- und verliehenen Bände im Leihverkehr Berlin - Göttingen. Es wurden nämlich von Berlin aus 110 Werke bestellt und 49 in 67 Bänden entliehen (47 waren nicht vorhanden, 13 W. verliehen und 1 W. nicht verleihbar); umgekehrt aber wurden von hier aus 361 Werke bestellt. und 209 in 269 Bänden entliehen (95 waren nicht vorhanden, 52 verliehen, 5 nicht verleihbar).

Aus der Handschriftenabtheilung wurden 220 Bände, davon 46 durch Verleihung nach auswärts, benutzt. Aus fremden Bibliotheken bezw. Archiven, deutschen und ausserdeutschen, erhielten wir 42 Bände und 59 Aktenfascikel für hiesige Benutzer. Die Liberalität, mit welcher, von Kostbarkeiten ersten Ranges abgesehen, Handschriften und Urkunden von Institut zu Institut versandt werden meistens auf direktem Wege macht zum Vortheil der wissenschaftlichen Arbeit immer weiter Fortschritte. Von baulichen Einrichtungen ist vor allem die Sicherung des unteren grossen Fensters an der Westseite der alten Paulinerkirche gegen Feuersgefahr zu erwähnen; überdies die Anbringung eines Ventilationsapparates im Zeitschriftenzimmer.

Personalveränderungen fanden im Laufe des Jahres mehrere statt. Der Bibliothekar Dr. Schwenke, seit 1887 an hiesiger Bibliothek, wurde zum 1. Mai v. J. nach Königsberg versetzt und mit der Leitung der dortigen Königl. und Universitätsbibliothek betraut. Vom 1. Juli v. J. ab rückte der bisherige Kustos und auss. Prof. Dr. Pietschmann in seine Stelle ein. Die dadurch erledigte Stelle wurde erst unter dem 17. Febr. d. J. durch Versetzung des Dr. phil. Focke von der Königl. Landesbibliothek in Wiesbaden nach hier besetzt; der hiesige Bibliotheksassistent Dr. Molsdorf war inzwischen zur Besorgung der laufenden Geschäfte herangezogen worden. An Stelle des gen. Dr. Focke kam gleichzeitig der hiesige Bibliotheksassistent Dr. Schröter als Kustos an die gen. Wiesbadener Bibliothek. Letzterer erkrankte im Oktober v. J. und musste bis zu seiner Versetzung vertreten werden; ebenso war der Bibliothekar Dr. Roquette zweimal durch längere Zeit Krankheitshalber beurlaubt. Da auch der Dienst der Unterbeamten wiederholt durch längere Krankheiten unterbrochen wurde, war die Fortführung der Geschäfte zeitweilig eine sehr erschwerte.

Durch Allerhöchsten Erlass vom 14. Februar d. J. trat eine Aenderung in der Amtsbezeichnung der wissenschaftlichen Beamten der Bibliothek ein. Der Unterzeichnete führt nunmehr den Titel Direktor, die bisherigen Kustoden haben den Titel Bibliothekar, die beiden Assistenten die Bezeichnung Hülfsbibliothekar erhalten. Gleichzeitig wurde durch Erlass des vorgesetzten Herrn Ministers vom 3. März d. J. dem Bibliothekar Prof. Dr. Pietschmann das Prädikat Oberbibliothekar beigelegt.

K. Dziatzko.

Seminare, Institute und andere mit der Universität zu Lehrzwecken verbundene Anstalten.

Bei der medizinischen Fakultät.

2*). Physiologisches Institut.

Vom physiologischen Institut kann berichtet werden, dass mit dem Beginn des Sommersemesters 1893 Herr Dr. H. Boruttau als Assistent eintrat, und dass die Errichtung einer Kaserne im benachbarten Gebäude und die Benutzung des Wilhelms-Platzes als ExercierPlatz seit dem Herbst mannichfache oft erhebliche Störungen für die Vorlesungen, Demonstrationen und Untersuchungen während des Wintersemesters im Gefolge hatte. Meissner.

5. Institut für medizinische Chemie und Hygiene.

Die Ausrüstung des Instituts an Instrumenten und Geräthen ist durch einige neue Erwerbungen (u. A. ein Mikroskop für bakteriologische Arbeiten) vervollkommnet worden.

Die Lehrmittel-Sammlung wurde dankenswerther Weise mit Geschenken bereichert von Fabrikbesitzer W. Budenberg in Dortmund (5 Wandtafeln mit Abbildungen von Desinfektionsapparaten) und Ingenieur Herm. Rechnagel in Winterthur (2 VentilationsKontrolapparate, System H. Rechnagel).

Zur Einstellung eines Hülfsassistenten für die Untersuchung der dem Institut von Behörden zugehenden choleraverdächtigen Gegenstände hat der Herr Minister vom 1. Juli 1893 ab die Mittel bewilligt. Die gedachte Stelle hatte im ersten halben Jahre Dr. Paul Schroeter aus Linden inne und wird seit 1. Februar 1894 vom approbirten Arzt Georg Keferstein aus Lüneburg versehen.

Assistent war Dr. Hans Reichenbach aus Lüneburg.

Wolffhügel.

6. Medizinische Klinik und Poliklinik.

Die Zahl der vom 1. April 1893 bis dahin 1894 behandelten Kranken beträgt in der medizinischen Klinik und Poliklinik (1116 + 7885)

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9001.

*) Die Zahlen beziehen sich auf die Reihenfolge, in welcher das amtliche Verzeichniss des Personales der Universität die Institute aufführt. Ueber die hier fehlenden ist dem Prorektor entweder nichts zugegangen oder die ausdrückliche Erklärung, dass weiter nichts zu berichten war, als was sich schon aus den andern amtlichen Veröffentlichungen der Universität ergiebt.

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